Geschichte: Uhr ist Diener der Zeit

21.04.2021

Der langgehegte Wunsch der Menschen den Verlauf ihres Lebens mit der ewigen Bewegung der Himmelkörper wurde seit jeher in verschiedenen Geräten für Zeitmessung verkörpert. Der erste Helfer des Menschen wurde dabei die Sonne, die erste Sonnenuhr — Gnomon — war in Form eines vertikalen Stiftes auf der ebenen Fläche ausgeführt, die als Zifferblatt diente.

Im Mittelalter sahen die Sonnenuhren manchmal sehr erstaunlich aus. Stellen Sie sich vor: am Platz steh die knochige Figur des bleichen Todes in Anlehnung an die Sense, und der Wurf alias Gnomon erinnert den Erdbewohnern darüber, wie unbarmherzlich die Zeit ist…

In den 15–16. Jahrhunderten benutzen die Menschen die Taschensonnenuhren. Wenn man den Deckel der Schachtel nach oben klappte, strafften sich der Schnur — Gnomon — zwischen dem Deckel und dem Boden. Auf dem Boden befand sich das horizontale Zifferblatt, auf dem Deckel — das vertikale Zifferblatt.
Der eingebaute Kompass ermöglichte es den Gnomon in Richtung Norden drehen, und dank dem kleinen Pendel konnte man die Schachtel waagerecht halten.

Der Schatten des Gnomons zeigte die Zeit gleich auf zwei Zifferblätter. Auf dem Gnomon wurde eine Perle befestigt, die den Tag des Jahres zeigte. Aber… die Sonnenuhr steht in der Nacht und beim trüben Wetter. Wegen des Schaukelns im Meer kann diese Uhr nicht am Bord des Schiffes benutzt werden.

Seit uralten Zeiten wurden als Unterstützung die Wasseruhren gebaut, die so konzipierte wurden, damit die Zeit gleichmäßig aus einem Gefäß ins andere „fließt“. Die Sanduhren dienten den Ärzten und den Seeleuten (am Schiff wurden diese Uhren auch „Glas“ genannt). Die große brennende Kerze diente als „Nachtwächter“ in Gemächern eines europäischen Lehnsherrn, und in der orientalischen Pagoda schwelte die Schnur der Feueruhr, die herum umduftete. Im XI. Jahrhundert erschien in Europa die Turmuhr mit einem Zeiger und dem Glockenschlag, die durch massenreiche Ganggewicht in Bewegung gebracht wurden.

Beim Sonnenaufgang wurde sie auf 0 Stunden gestellt. Im Winter wurde schweres und im Sommer leichtes Ganggewicht aufgehängt. Je schwerer das Ganggewicht war, desto schneller diese Aufziehspielzeuge die Reibung der Räder überwanden und gingen. Mehrmals am Tag korrigierte der Wächter sie nach der Sonnenuhr. Im XVI. Jahrhundert schafften sich wohlhabende Menschen die „Nürnberger Eier“ — kleine Uhren mit vielen Rädern, die man im Geldbeutel tragen konnte.

Galileo Galilei und Christiaan Huygens untersuchten die Eigenschaften von Pendel, passten es an die Uhr an und hoben mechanische Uhren auf ein neues Niveau. Das geschah im XVII. Jahrhundert.

 

DIE UHR IN DER KATHEDRALE VON STRASSBURG

Die Uhr in der Kathedrale von Straßburg war ein echtes Wundergerät des Mittelalters. Sie wurde im Jahre 1354 gebaut und später mit der Glocke verbunden, die jede Stunde schlug. Neben dem Zifferblatt befand sich auf der Uhr das ganze Planetarium: Drehender Sternhimmel, Dauerkalender, Sonnenkreis mit den darauf bewegenden Planeten.

Das war auch ein mechanisches Theater. Am Mittag verbeugten sich drei Zauberer vor der Figur der Gottesmutter mit dem Jesuskind, spielte der kleine mechanische Zymbal, und der Hahn sprang auf, schrie kikeriki und wippte mit den Flügeln. Dennoch war das ein großes Aufziehspielzeug. Diese Uhr hatte keine genaue Pendelregelung des Gangs, deswegen solle sie in regelmäßigen Zeitabständen nach der Sonnenuhr korrigiert werden.

 

GALILEI-LAMPE

Die Kathedrale von Pisa auf der Heimat von Galileo Galilei. Hier wird bis heute die „Galilei-Lampe“ gezeigt. Das ist der Kronleuchter, der aus der Kuppel auf der 49 Meter langen Aufhängung abhängt. Luftbewegung in der Kuppel und Luftzüge schaukeln die Lampe. Der junge Professor Galilei benutzte den Pulsschlag als die Uhr und bestimmte, dass die Zeit der Lampenschwingung also des Pendels beständig ist und von deren Schwingung nicht abhängt (Erscheinung der Gleichdauer). Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass das Pendel mit dem starren Kern als Regulator des Uhrgangs ausgezeichnet dienen kann. Alle Pendeluhren der Welt wurden in dieser Kathedrale im Jahre 1589 „getauft“.

 

DIENER DER ZEIT

Die Uhren sind Diener der unbegreiflichen Zeit, die für die Menschheit endlos und den einzelnen Menschen begrenzt ist. Die Uhren als Geräte und Mechanismen zählen gehorsam die Zeit in verschiedenen Einheiten je nach den verschiedenen Insrumentenmethoden und sind in den kosmischen Rhythmus des Daseins eingeschlossen und spüren deswegen die Bewegung von Planeten direkt in den Sonnenuhren oder drücken diese Bewegung indirekt in den simulierten Rhythmen der mechanischen Uhren. Die Sonnenuhr ist die älteste und einfachste, obwohl ihre Konstruktion bei der Beibehaltung des Hauptprinzips allmählich komplizierter wurde.

Vor circa viertausend Jahren wurden die Wasseruhren gefertigt, und die ersten Erwähnungen über mechanische Uhr kommen vor über tausend Jahren vor.

Moderne mechanische Uhren sehen natürlich anders aus; deren System wurde um die Jahrhundertwende XII.–??. Gestaltet, aber die Zeit ihrer Erfindung und der Name des Uhrenmachers sind nicht genau bekannt.

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